Die Stadtwerke beweisen Mut zur Farbe

31. Januar 2005

Am liebsten würde Astrid Zscherper mal ein Kinderbuch illustrieren. Die Figuren, die darin eine Rolle spielen, hätten sicher Ähnlichkeit mit den Glühwürmchen an der kleinen Trafostation der Stadtwerke auf der Breitscheidstraße oder den Badenden am Trafohäuschen an der Hans-Beimler-Straße.

Auch am Gebsergässchen war sie aktiv und versah die dortige Trafostation – passend zum Umfeld – mit Blümchen. Astrid Zscherper mag Cartoons. Bei ihrer Arbeit als Werbegrafikerin hat sie ab und zu Gelegenheit, ihre eigenen Cartoons einzusetzen. So war sie glücklich, als die Stadtwerke ihre Entwürfe annahmen.

 

An den einfarbigen Wänden der Trafostationen hatten sich schon wilde Schmierfinken zu schaffen gemacht. Was lag also näher, als ihnen zuvor zu kommen? Die lustigen Figuren, die Astrid Zscherper in wochenlanger Arbeit zeichnete, sind mit einer Schutzschicht versehen und können relativ leicht von unerwünschten Übermalungen befreit werden.

 

Astrid Zscherper wohnt in Zeithain und arbeitet auch dort in ihrem eigenen Büro. Die Malerei unter freiem Himmel war eine große Herausforderung, auch weil sie stets das Echo der Betrachter spürte. Die Gebrauchswerberin hat ihren Beruf zu Zeiten gelernt und ausgeübt, als noch Improvisationsvermögen gefragt war. Sie hat immerhin 20 Jahre Berufserfahrung in der Werbebranche! Sie kann bohren, hämmern, sägen – alles, was man so benötigt, um Werbeanlagen oder ganze Geschäfte zu gestalten.

 

Vor zehn Jahren absolvierte sie in Berlin eine Ausbildung zur Meisterin für Schilder- und Lichtreklameherstellung und ist ebenfalls Mediengestalterin für Digital- und Printmedien. Seit vergangenem Jahr ist Astrid Zscherper mit ihrer eigenen Werbeagentur in Zeithain selbständig. Viele Fahrzeuge und Schaufenster, T-Shirts, Drucksachen und Trafostationen, ja ganze Häuserwände tragen inzwischen ihre Handschrift. Und vielleicht kommt irgendwann auch ein Kinderbuch hinzu.

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