Die Stadtwerke würden dieses Jahr auch mehr interessierte Kunden über Erdgas als Kraftstoff beraten als die Jahre zuvor. Für Süßmilch ist das ein weiteres Indiz für das steigende Interesse an Erdgasfahrzeugen in der Region.

Ein Beispiel für private Umsteiger von Benzin auf Erdgas ist die Familie Zauzig aus Riesa. Im Frühjahr 2008 haben sie bereits zum zweiten Mal ein Erdgasfahrzeug gekauft. „Uns kosten 100 Kilometer zirka 4,50 Euro mit unserem alten Benziner würden wir das doppelte bezahlen“, sagt Olaf Zauzig.

Auch Bezirksschornsteinfegermeister Matthias Kirsten ist überzeugter Erdgasfahrer: „Ausschlaggebend für den Erdgastransporter waren die geringeren Betriebskosten bei gleichem Wartungsaufwand und gleichem Ladevolumen. Für uns Schornsteinfeger spielt außerdem die Umweltfreundlichkeit eine sehr große Rolle. Die bis zu 50 Prozent geringeren CO2-Emissionswerte von Erdgasfahrzeugen überzeugen einfach.“ Mathias Kirsten belegt die Wirtschaftlichkeit seines Fahrzeugs mit Zahlen: „Gegenüber meinem alten Diesel spare ich jährlich 350 Euro bei den Kraftstoffkosten, 130 Euro bei der KfZ-Steuer und zehn Prozent beim Versicherungstarif gespart. Macht in Summe 600 Euro weniger Betriebskosten pro Jahr.“

Angesichts dieser Preisdifferenzen liegt der Wechsel zu einem Fahrzeug mit alternativem Antrieb nahe. Der Trägerkreis Erdgasfahrzeuge warnte in einer Pressemeldung jedoch vor der Verwechslung von Erdgas mit Autogas. Autogas scheine an der Preistafel zunächst preiswerter als Erdgas. Doch der auf den ersten Blick günstige Abgabepreis von Autogas täusche, da der Autofahrer nahezu zwei Liter Autogas kaufen müsse, um die gleiche Energiemenge zu erhalten, die in einem Kilogramm Erdgas (H-Gas) stecke. Unter dem Strich sei Autogas rund 30 Prozent teurer als Erdgas.

Übrigens setzen auch die Teigwaren Riesa auf Ergas. Seit 2005 sind sie mit mehreren Erdgasfahrzeugen in Ostdeutschland unterwegs.