Intelligente Zähler: SWR starten Pilotprojekt

3. August 2009

Die Stadtwerke Riesa nehmen gemeinsam mit zehn Riesaer Kunden an einem Pilotprojekt für intelligente Zähler der ENSO Netz GmbH teil.

Das 2008 in Kraft getretene „Gesetz zur Öffnung des Messwesens bei Strom und Gas für Wettbewerb” hat nicht nur den Weg für neue Messdienstleister geebnet, sondern auch die Einführung neuer Zählertechnologien gesetzlich begründet. Demnach sollen ab 1. Januar 2010 schrittweise Messeinrichtungen eingeführt werden, die den tatsächlichen Energieverbrauch und die tatsächliche Nutzungszeit widerspiegeln. Was sich hinter diesen Anforderungen verbirgt, wird im Gesetz nicht näher definiert. In der Öffentlichkeit wird die Technik als „Smart Metering” bezeichnet (siehe unten).

 

Technische Voraussetzungen erforderlich

 

Vor dem flächendeckenden Einsatz der elektronischen Zähler müssen jedoch umfangreiche technische Voraussetzungen geschaffen werden. Dazu gehören neben den neuen Zählern selbst auch die Kommunikationssysteme und die Integration der Daten in die Geschäftsprozesse der Marktteilnehmer.

 

Pilotprojekt mit der ENSO

 

Um sich auf die Einführung der intelligenten Zähler vorzubereiten, beteiligen sich die SWR jetzt an einem Pilotprojekt der ENSO Netz GmbH. Bei zehn ausgewählten Kunden im Wohngebiet „An der Obstplantage” haben die SWR einen neuen Zähler installiert, um die Datenübertragung in der Praxis zu testen.

 

Was sind intelligente Stromzähler?

 

Das Prinzip: Im Gegensatz zu den klassischen Drehstromzählern erfassen die intelligenten Stromzähler den Stromverbrauch elektronisch und senden die Verbrauchsdaten selbständig an das Versorgungsunternehmen. Im zukünftig ausgereiften Betrieb würde der Zählerstand mehrmals in der Stunde aktualisiert werden. 
Sinnvolle Dienstleistungen möglich: Die Fernübertragung der Verbrauchsdaten macht die Selbstablesung überflüssig. Der Kunde muss sich nicht mehr mit Ableseterminen beschäftigen, sein Verbrauch wird nicht mehr geschätzt und er kann sich jederzeit zu Hause an seinem Computer in einem geschützten Internetportal über seinen aktuellen Stromverbrauch informieren.
Effizienteres Energieverbrauchsverhalten: Wer ständig kontrollieren kann, wann wie viel Strom durch die Leitungen fließt, ist sensibler für den Stromverbrauch und kommt Stromfressern im eigenen Haushalt auf die Spur. Die elektronischen Zähler sollen auch helfen, den Stromverbrauch gleichmäßiger über den Tag zu verteilen. Der Strom kostet dann je nach Tageszeit unterschiedlich viel – ähnlich wie bei Telefongesprächen.

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