Kraft-Wärme-Kopplung: gut fürs Klima, gut für Riesa

7. Juni 2009

Die Stadtwerke Riesa erzeugen Strom und Wärme umweltfreundlich. Hört sich an wie eine Werbefloskel? Dank Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) ist es Fakt. Was sich kompliziert liest, folgt einem einfachen Prinzip.

KWK nutzt Energie doppelt

 

Hobbyköche kennen das: Beim Zubereiten einer Mahlzeit fallen Reste an. Die übrig gebliebenen Zutaten wegzuwerfen, wäre Verschwendung. Die Kunst besteht darin, aus den Speiseresten etwas Neues zu zaubern. In den fünf Heizkraftwerken der Stadtwerke Riesa gilt ein ähnliches Prinzip: Die SWR verwenden die bei der Stromerzeugung entstehende Wärme weiter, anstatt sie ungenutzt an die Umwelt abzugeben. Dadurch nutzt das Unternehmen die eingesetzten Rohstoffe doppelt.

 

Von dieser Technik profitieren die Kunden der Stadtwerke Riesa. Wer Strom von den SWR bezieht, setzt auf nachhaltigen Umweltschutz. Denn die Heizkraftwerke des Riesaer Energiedienstleisters stoßen weniger Luftschadstoffe als herkömmliche aus. Außerdem unterstützen die SWR den Wirtschaftsstandort Riesa, indem sie Strom und Wärme dort produzieren, wo sie gebraucht werden. 

 

KWK schont Rohstoffe

 

Im Prinzip funktionieren herkömmliche Kraftwerke und KWK-Kraftwerke der Stadtwerke Riesa gleich: Eine Gasturbine oder ein Otto-Motor erzeugen durch die Verbrennung von Erdgas elektrische Energie. Der entscheidende Unterschied liegt in der Verwendung der entstehenden Wärme. In herkömmlichen Anlagen, die nur Strom erzeugen, wird sie über riesige Kühltürme ungenutzt an die Umwelt abgegeben. Die Wärme der Stadtwerke Riesa hingegen gelangt über ausgedehnte Fernwärmenetze direkt zu den Riesaer Verbrauchern.

 

Wie effizient KWK ist, zeigt das Beispiel unserer größten Anlage: dem Heizkraftwerk Merzdorf. 85 Prozent des dort eingesetzten Erdgases verwenden die SWR zur Strom- und Wärmeerzeugung. In herkömmlichen Kraftwerken werden nur 40 Prozent der eingesetzten Energie in Strom gewandelt. Indem die SWR Erdgas effizienter einsetzen, schonen sie diesen wertvollen natürlichen Rohstoff.

 

KWK ist wirtschaftlicher

 

Die bei der Stromproduktion anfallende Wärme wird über Rohrnetze zu den Riesaer Verbrauchern transportiert. Jede der fünf KWK-Anlagen hat ihr eigenes Rohrnetz. Alle zusammen sind knapp 40 Kilometer lang. 40 Prozent der Riesaer Haushalte nutzen die Fernwärme.

 

Weil die Wärme im Sommer von Haushalten zur Warmwasserbereitung und von Industriebetrieben für Produktionsprozesse genutzt wird, sind die KWK-Anlagen der SWR auch über den Winter hinaus ausgelastet. Das macht sie wirtschaftlicher gegenüber herkömmlichen Anlagen.

 

KWK senkt Emissionen

 

Gleichzeitig senkt KWK die Emissionen: 1990 erzeugten die Riesaer Anlagen nur Wärme. KWK gab es damals in der Elbestadt nicht. Heute erzeugen die SWR zusätzlich Strom. Trotzdem werden 35 Prozent weniger Kohlendioxid sowie bis zu 99 Prozent weniger Feinstaub, Schwefeldioxid, Kohlenmonoxid und Stickoxide ausgestoßen.

 

Auch die Bundesregierung hat die Vorteile der Kraft-Wärme-Kopplung erkannt. 2007 hatte sie die Eckpunkte des ihren Worten zufolge „weltweit ambitioniertesten Energie- und Klimaprogramms“ beschlossen. Deutschland solle bis 2020 den Kohlendioxidausstoß gegenüber 1990 um 40 Prozent reduzieren. Zu den 14 Maßnahmen gehört unter anderem der Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung. Die SWR gehen mit gutem Beispiel voran und haben 2009 zwei neue KWK-Anlagen in Betrieb genommen (Elbufer und August-Bebel-Straße).

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