Der Gebäude-Energieausweis

25. Juni 2010

Bei der Anschaffung von Elektrogeräten wie Kühlschrank oder Waschmaschine hat der Energieverbrauch heute schon entscheidenden Einfluss auf die Kaufentscheidung. Aber wer achtet eigentlich beim Mieten einer Wohnung oder beim Kauf einer Immobilie auf den Energieverbrauch? Dabei ist der sehr aufschlussreich, wenn es darum geht, Folgekosten zu ermitteln.

Seit 2008 sind Hausbesitzer und Vermieter verpflichtet, Interessenten bei Verkauf oder Mieterwechsel einen Gebäude-Energieausweis für die Immobilie vorzulegen – wenn der Kunde bzw. potentielle Mieter das wünscht. Daraus kann der künftige Nutzer Energiesparpotenziale oder auch Tipps für eine Modernisierung ableiten.

 

Der Gesetzgeber unterscheidet zwei Varianten des Energieausweises – den verbrauchsorientierten und den bedarfsorientierten. Egal für welchen sich der Hauseigentümer entscheidet, die Stadtwerke Riesa sind sein richtiger Ansprechpartner. Der Riesaer Energiedienstleister bietet den Ausweis über sein Tochterunternehmen, die ESAM GmbH, an.

 

Beim verbrauchsorientierten Energieausweis ist der Maßstab, wie viel Energie die bisherigen Mieter in den vergangenen drei Jahren verbraucht haben. Die Daten kann man unter www.esam-energie.de ganz einfach selbst eingeben. Bei der ESAM werden diese Daten dann bearbeitet, und es wird daraus ein Energieausweis erstellt. Das kostet zwischen 70 und 90 Euro. Selbstverständlich kann das nach einer Terminvereinbarung auch gemeinsam mit ESAM-Mitarbeitern vor Ort gemacht werden. Diese beiden Möglichkeiten wurden von den Riesaer Vermietern und Immobilienverwaltern schon vielfach genutzt.

 

Beim verbrauchsorientierten Energieausweis werden die Energiekosten einer Immobilie – wie es der Name sagt – am bisherigen Verbrauch ermittelt. Allerdings ist dieser Verbrauch in starkem Maße von den Lebensgewohnheiten der bisherigen Bewohner abhängig. Auch der Leerstand von Wohnungen wirkt sich auf die Verbrauchszahlen aus.

 

Für den bedarfsorientierten Gebäude-Energieausweis wird die Gebäudehülle bewertet. Der Eigentümer bekommt Informationen über die energetische Situation seines Bauwerks. Das ist aufwendig, weil das Gebäude u. a. durch Bauspezialisten, mit denen die ESAM eng zusammenarbeitet, begutachtet werden muss. Rund 5.000 Euro schlagen für einen solchen bedarfsorientierten Energieausweis zu Buche. Die Stadtwerke-Tochter hat in Riesa bisher sechs dieser Energieausweise erstellt. In diesen Fällen wurden aus dem Energieausweis die für die energetische Sanierung der Gebäude erforderlichen Maßnahmen abgeleitet und auch umgesetzt.

 

Für den Eigentümer einer privaten Immobilie ergeben sich aus dem Gebäude-Energieausweis keine Konsequenzen – außer vielleicht ein schlechtes Gewissen.

 

H. B.

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