Die Stadtwerke Riesa und die Zeichen der Zeit

24. September 2010

„Wir wollen den Auftrag, den uns die Stadt Riesa anvertraut, auch in Zukunft zum Wohle der Riesaer Bürger und im Interesse der Unternehmen erfüllen. Deshalb müssen wir alle erforderlichen Weichen stellen, um uns im immer stärker werdenden Verdrängungswettbewerb auf dem Energiemarkt erfolgreich zu behaupten“, erklärt SWR-Geschäftsführer René Röthig.

An diesem Auftrag hat sich seit 1991 kaum etwas geändert: Das Unternehmen versorgt die Stadt Riesa mit Strom, Erdgas und Wärme. Zusätzlich erfüllt es wichtige infrastrukturelle Aufgaben für die Riesaer, wie zum Beispiel den Betrieb des Hallenschwimmbades und der Elbfähre. Geändert haben sich allerdings die Rahmenbedingungen, in denen sich die SWR bewegen. Bis 1998 hatten die Unternehmen der Energiewirtschaft ein gesetzliches Monopol. Der Energieverbraucher war keine Kunde, sondern Abnehmer. Diese Zustände gehören inzwischen seit 12 Jahren der Vergangenheit an.

 

Kundenorientierung und lokale Nähe sind die Chancen im Wettbewerb

 

Die Strom- und Gasmärkte sind frei; ebenso sind es die Energieverbraucher in ihrer Wahl des Anbieters. Von denen tummeln sich rund 1.000 auf dem deutschen Energiemarkt. In Riesa sind davon rund 70 Anbieter mit Hunderten von Tarifen aktiv. Kunden können heutzutage überall Energie kaufen – im Internet, im Supermarkt, an der Tankstelle oder an der Haustür. Bundesweit bekannte Marken und Konzerne wie Eon, Yello, Teldafax oder Gazprom sind die direkten Konkurrenten der SWR. „Der liberalisierte Energiemarkt öffnet den Stadtwerken Riesa viele Türen. Dabei sind konsequente Kundenorientierung und lokale Nähe unsere Chancen im Wettbewerb“, ist Geschäftsführer René Röthig überzeugt.

 

Es gibt schon heute viele Beispiele, wie die SWR diese Chancen aufgreifen und in Taten umsetzen. Im Kundenzentrum ist das Unternehmen persönlich für seine Kunden da – montags bis freitags bis 18 Uhr und sogar samstags. Wer es nicht persönlich ins Kundenzentrum schafft, den führen die SWR auch telefonisch oder online zum Ziel – ganz ohne Call-Center und lange Warteschleifen. Darüber hinaus informieren die SWR ihre Kunden offen und ehrlich, zum Beispiel in den „RiO Regionalnachrichten” oder auf ihrer neuen Facebook-Seite. In Sachen Service haben die SWR bald Neues zu bieten: Gegen Ende des Jahres führt der Energiedienstleister für seine Kunden einen echten Onlineservice ein. Über ein geschütztes Internetportal werden Kunden ihren Zählerstand mitteilen, ihre Rechnung einsehen oder einen neuen Vertrag abschließen können. Preiswerte Energieprodukte und hochwertiger Kundenservice werden die SWR in Zukunft noch viel mehr prägen. Damit agiert das Unternehmen aktiv, statt passiv zu reagieren. Denn in den nächsten Jahren werden es die SWR mit Konkurrenzangeboten zu tun bekommen, die sie heute noch nicht kennen und über die niemand auch nur ansatzweise nachgedacht hat. Als Beispiel sei hier die Deutsche Telekom genannt, die als einstiger Telekommunikationsmonopolist kürzlich den ersten Schritt ins Energiegeschäft gemacht hat. Oder der Volkswagenkonzern, der inzwischen nicht nur Motoren für Autos baut, sondern auch welche, die ein ganzes Haus mit Strom und Wärme versorgen können.

 

Flexible Unternehmensstruktur erhöht die Wettbewerbsfähigkeit

 

Es ist nicht nur der Energiemarkt selber, der sich völlig neu aufstellt. Auch die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen unterliegen einer ständigen Veränderung – allen voran der demografische Wandel und der technologische Fortschritt. All diese Veränderungen zwingen die SWR, den Fragen von morgen nicht mit Antworten von gestern zu begegnen. Zu einer dieser Antworten zählen die SWR unternehmerische Flexibilität. Diese verschafft sich das Unternehmen in erster Linie durch eine effiziente interne Struktur. Die SWR sind in drei nahezu eigenständig wirtschaftende Bereiche gegliedert – sogenannte Profitcenter. Das fördert bei der Belegschaft unternehmerisches Denken und wirtschaftliches Arbeiten. Hinzu kommen Tochterunternehmen, die mit Freiheiten ausgestattet werden, um über die kommunalen Grenzen hinaus Wertschöpfung erarbeiten zu können. Zum Beispiel die ESAM Energieservice und Arealmanagement GmbH, die 2003 von den SWR gegründet wurde. Sie versorgt 4.000 Kunden in ganz Sachsen und Teilen Sachsen-Anhalts mit Nahwärme. Ein zweites Beispiel ist die EGR (Energiegesellschaft Riesa), die in Zukunft alle Dienste für eine sichere und zuverlässige Energieversorgung der Stadt leisten wird.

 

Umweltschutz ist Wegbegleiter

 

Kundenorientierung, unternehmerische Flexibilität und Versorgungssicherheit ebnen den Stadtwerken den Weg in die Zukunft. Umweltschutz macht diesen Weg nachhaltig. Die SWR sind davon überzeugt, dass der Energiebedarf langfristig immer mehr durch Erneuerbare Energien gedeckt werden muss. Deshalb arbeitet das Unternehmen an entsprechenden Energielösungen für Riesa. Zum Beispiel errichtet der Energiedienstleister in Gröba eine Wärmeerzeugungsanlage, die mit Holzpellets, einem CO2-neutralen Brennstoff, betrieben wird. Die Anlage wird den bestehenden Standort „Heizwerk Studienakademie” vergrößern und den Mehrbedarf an Wärme decken, der durch das Rohrforschungszentrum entsteht. Gemeinsam mit der Stadt Riesa und ihrem Tochterunternehmen, der ESAM, haben die SWR die Initiative „Natürlich clever“ ins Leben gerufen. Im Zuge dessen hat die ESAM zahlreiche Schulen mit neuen, sparsamen Mini-Blockheizkraftwerken sowie mehrere Gebäude (z. B. Kita „Pfiffikus“) mit Photovoltaikanlagen ausgestattet. Weitere Anlagen sind geplant. Für alle Riesaer, die nicht die Möglichkeit haben, in eine Photovoltaikanlage zu investieren, haben die SWR seit Juni ein Produkt mit Strom aus 100 Prozent Erneuerbaren Energien im Angebot. Es heißt „VOLLNATUR! Strom“ und ist ein echtes Umweltprodukt, das ohne CO2-Emissionen erzeugt wird – besiegelt durch den TÜV Süd.

 

Lokale Verbundenheit in die Wiege gelegt

 

Bei aller Entschlossenheit zur Veränderung bleibt für die Stadtwerke Riesa eines unantastbar: die lokale Verbundenheit. René Röthig erklärt, warum: „In Riesa liegen unsere Wurzeln. Hier ist die Heimat unserer Kunden und für die meisten unserer Mitarbeiter. Deshalb ist es das ureigene Interesse des Unternehmens, in der Region zu investieren, in der seine Mitarbeiter und seine Kunden zuhause sind.“ So sind die Stadtwerke in ihrem gesamten Konzern Arbeitgeber für über 200 Menschen sowie wichtiger Auftraggeber für das heimische Handwerk und den Mittelstand. Die überwiegende Mehrheit aller Aufträge vergeben die SWR an Unternehmen aus der Region. Insgesamt befinden sich in den Stadtwerken und ihren Tochterunternehmen zurzeit 39 junge Menschen in Ausbildung. Indem das kommunale Unternehmen infrastrukturelle Aufgaben für Riesa übernimmt, leistet es einen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität. Allen voran steht hierbei das Hallenschwimmbad, dessen Eigentümer die SWR sind. Von 1997 bis 2001 haben sie es grundhaft modernisiert und ausgebaut. 150.000 Besucher pro Jahr sprechen für sich.

 

Die lokale Verbundenheit drückt sich auch im gesellschaftlichen Engagement aus. So unterstützen die SWR unter dem Dach ihrer Förderaktion „VOLLTREFFER!” Vereine oder Bildungseinrichtungen, sie lassen Kinder Energie entdecken oder sensibilisieren Familien für einen sparsamen Umgang mit Energie. Die „VOLLTREFFER! Erlebniswelt“, die „VOLLTREFFER! Olympiade“ für Riesaer Vereine, der Schülermalwettwerb „Energie auf meine ART“ oder die am 6. Oktober stattfindende Kinder-Universität zum Thema Strom sind nur eine kleine Auswahl.

 

Bei aller Tatkraft und Entschlossenheit zur Veränderung bleibt am Ende eines für die SWR entscheidend: Es sind vor allem das Vertrauen der Riesaer und die Treue ihre Kunden, die die Stadtwerke Riesa zu dem gemacht haben, was sie heute sind. Ein Unternehmen aus Riesa für Riesa.

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