Stadtwerke-Tochter als flexibler Energiedienstleister erfolgreich

20. August 2010

Strom als Nebenprodukt bei der Wärmegewinnung – genau das ist es, was ein Blockheizkraftwerk (BHKW) energieökonomisch so interessant macht.

Ein zur Wärmegewinnung eingesetztes BHKW basiert auf dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung: Ein Verbrennungsmotor erzeugt Wärme zur Beheizung von Gebäuden. Die überschüssige Wärme geht eigentlich durch den Schornstein. Allerdings wird sie auf dem Weg dahin über eine Turbine geleitet, die dadurch Strom erzeugt. Als Brennstoff kommen Diesel, Heizöl, Erdgas oder Flüssiggas zum Einsatz. Die Primärenergie wird zu 80 bis 90 Prozent genutzt, das sind rund 40 Prozent mehr als bei herkömmlichen Kraftwerken. Mit einem BHKW kann man also richtig Energie sparen. Normalerweise ist ein solches Kraftwerk eine ziemlich große Anlage mit einem entsprechend großen Gebäude drumherum – ein Beispiel ist das Heizkraftwerk Merzdorf der Stadtwerke an der Hamburger Straße.

 

BHKW im Miniformat

 

Blockheizkraftwerke gibt es aber inzwischen auch im Mini-Format, das heißt in der Größe von etwa drei Kühlschränken, die durch jede Tür passen und damit auch für die Installation in normalen Gebäuden geeignet sind.

Im Rahmen der von der Stadt Riesa gemeinsam mit den Stadtwerken Riesa GmbH und deren Tochter Energieservice und Arealmanagement GmbH Riesa (ESAM) initiierten Aktion „Natürlich clever“ wurde durch die ESAM im vergangenen Jahr damit begonnen, solche Mini-BHKW zunächst in Riesaer Schulen einzubauen: in die beiden Häuser des Städtischen Gymnasiums, ins Werner-Heisenberg-Gymnasium, in die Förderschule Goethestraße, in die Trinitatisschule und jetzt in den Sommerferien auch in die Grundschule am Rathausplatz. Dazu kommt eine Anlage im Haus am Poppitzer Platz.

 

Umweltfreundliches Erdgas als Brennstoff

 

Voraussetzungen für den sinnvollen Einsatz der Mini-BHKW ist ein Erdgasanschluss, da die BHKW in Riesa ausschließlich mit Erdgas betrieben werden. Und es muss die Möglichkeit bestehen, den selbsterzeugten Strom an Ort und Stelle zu nutzen. Das ist in den Schulen und auch im Museum gegeben. Der „Haken“ ist, dass nur Strom produziert wird, wenn geheizt wird. Für die Schulen ist das kein Problem, da im Sommer ohnehin Ferien sind. Im Museum ist als Ergänzung der Aufbau einer Photovoltaikanlage geplant, mit der die heizfreie Zeit überbrückt werden kann. Ein Mini-BHKW deckt auch nur den Grundbedarf an Wärme ab. Es ist ein zusätzlicher Heizkessel für Spitzenzeiten erforderlich. Allerdings sind beide Anlagen verhältnismäßig klein.

 

Sparsam im Verbrauch und in Kosten

 

Durch den Einsatz der Mini-BHKW wird also der Eigenbedarf an Strom gedeckt und muss nicht gekauft werden. Der nicht verbrauchte Strom kann darüber hinaus ins Netz eingespeist, also sogar verkauft werden. Alle Einrichtungen deckten mindestens 79 Prozent ihres Stromeigenbedarfs selbst. Und umweltfreundlich sind die kleinen Kraftwerke durch ihren hohen Wirkungsgrad ohnehin.

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