Die restlichen 23 Prozent sind jener Anteil des Strompreises, der von den Stadtwerken Riesa selbst beeinflusst werden kann. Dabei handelt sich um die Kosten für Strombeschaffung, Vertrieb und Service. Heißt im Klartext: Obwohl die SWR effizient wirtschaften und Strom günstig beschaffen, können sie damit nur geringfügig Einfluss auf die Gesamthöhe des Strompreises nehmen.
Seit 2003 schossen die staatlichen Steuern und Abgaben um 113 Prozent in die Höhe. Für einen Riesaer Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 2.500 Kilowattstunden bedeutet dies: Während 2003 noch 167 Euro von der Stromjahresrechnung als Steuern oder Umlagen an Staat oder Dritte abgingen, werden es dieses Jahr 357 Euro sein. Im Vergleich dazu stiegen die von den Stadtwerken direkt beeinflussbaren Jahreskosten für die Strombeschaffung, Vertrieb und Service im gleichen Zeitraum moderat. Sie liegen derzeit bei rund 160 Euro und machen damit gerade einmal rund 23 Prozent der Gesamtkosten aus.
Ein Ende ist nicht in Sicht. Denn seit 15. Oktober ist klar: Die staatlich vorgegebene Umlage zur Förderung Erneuerbarer Energien (EEG-Umlage) wird im kommenden Jahr von 5,277 auf 6,240 Cent je Kilowattstunde klettern – das ist ein Anstieg um circa 18 Prozent. Des Weiteren steht fest: Am 1. Januar 2014 kommt die neue Umlage für abschaltbare Lasten hinzu. Auch diese steht im Zusammenhang mit der Energiewende. Stadtwerke-Geschäftsführer René Röthig betont: „Wir stehen klar hinter den Zielen der Energiewende und ermöglichen vor allem durch den gezielten Ausbau und die Modernisierung unseres Stromnetzes die Entfaltung Erneuerbarer Energien.“
Übrigens schneidet der Strompreis für Riesaer im Umlandvergleich sehr gut ab. Zum Beispiel zahlen Envia-versorgte Oschatzer rund vier Cent pro Kilowattstunde mehr als Kunden der Stadtwerke Riesa. Berücksichtigt man Arbeitspreise und Grundpreise, fällt die Jahresrechnung bei einem Stromkunden der Stadtwerke Riesa rund 79 Euro niedriger aus*.
* Kostenvergleich der Tarife „STADTSTROM“ (Stadtwerke Riesa) und „enviaM Strom online“ (EnviaM) mit Stand vom 28.10.2013 bei einem Jahresverbrauch von 2.500 kWh